Eine Frage, die wohl jedes Frauenleben begleitet. Ganz schlimm ist es in den jungen Jahren, wenn man noch auf der Suche nach der eigenen Persönlichkeit und dem eigenen Stil ist. Im Alter von 15 bis ca. 25 Jahren macht Frau viele Modestilrichtungen freudig mit und ist dann bekümmert, wenn ein Kleidungsstück bei ihr einfach nicht so gut aussieht wie bei der Freundin oder dem Model im Katalog.
Es ist im übrigen nicht immer die Figur daran schuld. Sicherlich auch, aber oft ist es auch eine Typfrage. Natürlich sollten wir uns nicht in die Slim-Jeans zwängen in der Eva Padberg gut aussieht, wenn wir nicht gertenschlanke Beine haben oder gerade ein paar Kilos zu viel und uns dann ärgern. Aber das ist noch ein einfacher und eindeutiger Fall. Komplizierter wird es bei Kleidern und Jacken. Bei Hosen wissen wir oft recht schnell, was geht und was gar nicht. Und hier gibt es auch kaum Probleme, denn die Hosenmode ist sehr vielseitig geworden und lässt jeder Figur ihren Spielraum.
Ich möchte aussehen wie…
dieser Wunsch wird im Leben kaum erfüllt. Man kann nicht aussehen wie das Supermodel, der Hollywoodstar oder das hübsche Mädchen in der anderen Klasse. Man sieht so aus, wie man selbst aussieht und daraus muss oder kann man das Beste machen. Das ist besonders in jungen Jahren sehr wichtig. Denn leider ist es nun mal so, dass gerade im oben genannten Zeitraum die eigene Generation sehr auf das Aussehen fixiert ist. Später relativiert sich das und andere Dinge werden automatisch wichtiger, bei den meisten zumindest.
Nur, wie mache ich das Beste aus mir? Erst einmal ganz ohne Stress. Wir können im Leben nicht immer in Topform sein. Und auch wenn uns die Hochglanzmagazine, Fernsehen und Internet vormachen, wir sollten so aussehen wie die abgebildeten Models, sollten wir das nicht annehmen und uns lieber an Vorbildern aus dem realen Leben orientieren.
Schöne bunte Wunderwelt in den Hochglanzmagazinen
Man kann es nicht oft genug betonen: Models werden vor den Shootings sehr lange geschminkt und gestylt, bekommen verschiedene Outfits angezogen und werden dutzende Male ‘abgeschossen’, bis sie perfekt aussehen. Das hat mit der Realität nichts mehr gemeinsam. Es ist eine schöne bunte Wunderwelt, die wir einfach genießen sollten wie ein schönes Märchen. Wir können uns an den Fotos orientieren, aber wir sollten uns immer klarmachen, dass diese Fotos künstliche Werke sind und keine Schnappschüsse. Auch Fotos vom roten Teppich sind keine Schnappschüsse. Das Styling der Stars nimmt vor einem Event ebenfalls viele Stunden ein und die Fotos für die Zeitungen und Magazine werden sorgsam ausgewählt.
Es sind aber nicht nur die Models und Stars, die Komplexe im weiblichen Gemüt auslösen. Auch das eigene Umfeld in Schule, Beruf und Freundeskreis beinhaltet viele verschiedene Frauentypen.
Das Kleid meiner Freundin sieht an mir unmöglich aus..
.. kein Grund depressiv zu werden. Das ist normal. Umgekehrt gibt es sicher auch Kleidungsstücke, in denen die Freundin nicht so gut aussieht, oder einfach blass und kränklich. Natürlich gibt es Frauen, die fast alles tragen können. Vor allem wegen ihrer standardisierten Modelfigur. Keine Frage, Models werden danach ausgesucht, dass sie so gut wie jedes Kleidungsstück präsentieren können. Solche Frauen sind aber die Ausnahme. Otto-Normalfrau kann nun mal einfach nicht in jedem Kleidungsstück top aussehen.
Es gilt den eigenen Stil zu finden oder die Optik mal eine Weile lang nicht so wichtig zu nehmen
Den eigenen Stil finden oder die Persönlichkeit suchen
Optik ist nicht alles! Auch wenn wir uns hier in einem Modeblog befinden, sollte man doch betonen, dass das Leben nicht aus schönem Schein und einer perfekten Fassade besteht. Es geht nichts über die inneren Werte! Das Problem ist, dass man die inneren Werte nicht sofort sieht. Was wir tun können ist, mit unserem Kleidungsstil unsere Persönlichkeit auszudrücken. Und weil viele junge Menschen auf der Suche nach ihrer Persönlichkeit sind, experimentieren sie auch so gerne mit der Mode, machen viele Trends mit und sehen für die ältere Generation oft unmöglich aus.
Wichtig: Zur eigenen Persönlichkeit kann es auch gehören, dass einem das Äußere nicht so wichtig ist – oder dass es phasenweise nicht wichtig ist. Junge Mütter müssen nicht wie aus dem Ei gepellt aussehen. Auch in Stress- und Kummerphasen macht es einfach keinen Sinn, sich zusätzlich mit Modefragen zu stressen – außer es macht Spaß, entspannt und tut uns gut. Das muss aber jede Frau für sich selber entscheiden. Phasenweise darf es auch mal der legere Casual-Stil sein, wenn man auch sonst lieber schick unterwegs ist.
Mode ist für uns da – nicht wir für die Mode
Wenn es uns keinen Spaß macht, uns mit Mode zu beschäftigen, uns neu einzukleiden und den Kleiderschrank zu entrümpeln, sind eben gerade andere Dinge wichtiger. Dann kleiden wir uns eine Weile lang praktisch und nicht stilvoll. Die meisten Frauen in unserer Gesellschaft leben kein Jet-Set Leben und stehen nicht dauernd in der Öffentlichkeit. Dafür leisten sie eben in ihrem Umfeld, in ihren Berufen wichtige Dinge, die mehr wert sind als ein geschniegeltes Äußeres.
Trotz allem macht den meisten Frauen Mode Spaß und es sollte kein Faktor werden, der stresst. Das kann Mode aber werden, wenn die Kleidungsstücke nicht so passen, wie sie sollten. Entweder weil man zu viel zugelegt hat, oder weil die Passform nicht stimmt. Dann muss man die Mode eben anpassen. Heute gibt es genügend Labels, die sich auf fülligere und gut proportionierte Figuren eingestellt haben.
Verschiedene Frauentypen
Es ist aber nicht so, dass es nur dünne Frauen gibt, denen alles steht und fülligere, die Probleme haben. Das Kleid der Freundin kann einem auch einfach deshalb nicht stehen, weil man ein anderer Typus Frau ist. Frau ist nicht gleich Frau. Auch wenn wir immer wieder gerne gleichgemacht werden sollen… Wir sollten uns auch untereinander viel weniger vergleichen. Das tut uns nicht gut und wird unserer Existenz nicht gerecht. Männer vergleichen sich auch nicht mit jedem anderen Mann, sondern nur mit einzelnen Exemplaren. Grundsätzlich sehen Männer sich eher als interessantes Individuum und lassen sich von der Optik anderer Männer nicht verunsichern.
Es gibt viel mehr Frauentypen, als man sie über Haarfarben und Figur einordnen kann. Manche Frauen sehen sportlich und ein wenig herb aus, sind aber zarte weibliche Gemüter. Manch mütterliche Erscheinung ist in Wirklichkeit sehr tough und kriegt in Alltag und Beruf mehr geregelt als die Drahtige. Der Frauentypus ist ein Zusammenspiel aus mehreren Faktoren. Schließlich kommt auch noch das Alter hinzu. Die süße Blonde mit der kindlichen Stimme hat oft mit zunehmendem Alter ein Problem mit ihrer Identität. Weil ihre Art plötzlich nicht mehr niedlich wirkt, sondern naiv und dümmlich. So ändert sich unser Typus auch mit den Jahren. Und wir müssen uns nicht nur wegen ein paar Kilos zu viel einen anderen Kleidungsstil zulegen.
High Heels und schmale Kleider sehen bei einer Angelina Jolie großartig aus, bei der Nachbarin können sie leicht billig aussehen, auch wenn es teure Stücke waren. Manchmal sind feminine Accessoires auch einfach too much. Weil die Person schon per se sehr weiblich wirkt. Dann wirken Blazer und schicke Blusen oder Tops viel attraktiver als ein Kleid. Oft ist es gar nicht so leicht erklärbar, warum Frau ein bestimmtes Kleidungsstück nicht tragen kann.
Nicht analysieren, sondern probieren
Sieht das Kleid der Freundin an einem selber unmöglich aus, sollte man nicht lange herumanalysieren. Man sollte nicht nach den Ursachen suchen, sondern einfach zum nächsten Kleidungsstück greifen. Suchen wir nach den Ursachen, fangen wir automatisch an, unsere Erscheinung zu entwerten. Dabei wartet das passende Stück für uns schon im Regal. Wer in roten High Heels einfach nicht edel und extravagant aussieht, sondern so, als wäre man auf Männerschau, sollte darauf verzichten. Wer für den coolen Trench-Coat zu klein geraten ist, wählt einen Kurzmantel. Passen wir die Mode doch einfach unserem individuellen Frauentypus an und nicht umgekehrt.
Ihnen steht ein gelbes Abendkleid nicht so gut wie Angelina Jolie? Vielleicht ist Pink die richtige Farbe für Sie?
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