Quinoa – pures Gold und reines Eisen

Quinoa-Suppe

Quinoa-Suppe

Die Quinoa (Chenopodium quinoa) war einst das goldene Getreide der Inka. Das Geschenk der Götter wuchs zwischen Himmel und Erde. Ort der Schöpfung waren die hohen Anden. Dort reifte die Quinoa-Pflanze an glasklarer Luft heran. Ursprünglich in der Sprache der indigenen Völker Mittelamerikas als „kinoa“ oder „kinua“ bezeichnet, erlebt sie zur Zeit ihre Entdeckung als abwechslungsreiches Nahrungsmittel im alltäglichen Gebrauch.

Die Quinoa-Pflanze ist eine der eiweißhaltigsten Pflanzen. Daher stammen auch allgemeingebräuchliche Bezeichnungen wie Reismelde oder Heidenkorn. Gängig sind ebenso Inkareis, Inkakorn, Reisspinat, Andenhirse oder Perureis. Neben einem hohen Proteingehalt zeichnet sie sich gegenüber Reis oder Hafer durch einen weit höheren Magnesium- und Eisenanteil aus. Reis enthält 157mg Magnesium, Quinoa fällt dagegen mit 240mg ins Gewicht. Sie ist reich an anderen lebenswichtigen Mineralien wie Zink oder Calcium sowie an vielfältigen Vitaminen der B-Gruppe und an Vitamin E. Besonders allergiegefährdete Menschen wissen Quinoa zu schätzen. Sie enthält einen geringen Glutenanteil und eignet sich für unter Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) Leidende. Hier sind viele Quinoa Rezepte, die man zuhause ausprobieren kann.

Ihre äußeren Eigenschaften erinnern indessen an die des Spinats oder Kulturformen der Rübe (Beta vulgaris), etwa Rote Rübe oder Mangold. Die einjährige, nahezu zweimeterhohe, krautige Pflanze, deren Blätter gleichermaßen als Salat, wie als Gemüse verzehrt werden können, zählt zu den Fuchsschwanzgewächsen (Amaranthaceae). Diese sind in unseren Breiten auch als Garten-Fuchsschwanz mit dunkelpurpurnen Blütenständen bekannt. Sie fand erstmals in den „Species Plantarum“ (1797) von Carl Ludwig von Willdenow Erwähnung.


Eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt

Die Entdeckungsgeschichte der Quinoa als Kulturpflanze reicht weit zurück. Sie wird seit rund 6000 Jahren in den Anden kultiviert. Aufgrund ihrer äußersten Robustheit unter schwierigen klimatischen Bedingungen wie nährstoffarme Böden, Nässe oder übermäßige Sonneneinstrahlung beeinträchtigen sie nicht. Das Inkakorn wird selbst in höheren Berglagen angepflanzt. Selbst leichte Nachtfröste können ihm keinen Schaden zufügen. Der traditionelle Quinoa-Anbau kann es sich daher leisten, weithin auf Pestizide und chemische Kunstdünger zu verzichten.

Die Quinoa hatte zwar neben dem Mais immer einen Platz auf dem Speiseplan der südamerikanischen Ureinwohner, geriet jedoch aufgrund ihrer besonderen Verwendung fast in Vergessenheit. Laut Überlieferungen gebrauchten die Inka sie sowohl zu praktischen Zwecken wie zur Linderung von Halsschmerzen als auch zu kultischen Handlungen. Letzteres führte fast zu ihrer vollständigen Vernichtung. Während der Eroberungszüge durch die Spanier im 16. Jahrhundert wurde ihr Anbau unter Androhung der Todesstrafe verboten, stattdessen wurde die als „christlich“ geltende Gerste angepflanzt.

Anspruchslos, aber fein im Geschmack

Die gegenwärtigen Hauptanbaugebiete befinden sich in Peru, Bolivien und Ecuador, wo das wertvolle einheimische Nahrungsmittel von europäischen Getreidearten wie Weizen, Gerste oder Hafer fast verdrängt schien. 2013 erklärte die UNO zum „Jahr der Quinoa“. Seitdem erfreut sich die Andenhirse zunehmend weltweiter Beliebtheit. Angenehmer Nebeneffekt für Klimabewusste ist ihre Anspruchslosigkeit und der geringe Wasserverbrauch.

Als gesunde Alternative zu Reis und Kartoffeln mit hohem natürlichen Magnesium- und Eisenanteil findet sie zunehmend Einzug in die Regale der Supermärkte. Ihre Zubereitung ist zudem denkbar einfach. Die Garzeit beträgt 15 Minuten. Sie ist willkommen als Beilage, aber auch als Auflauf, Füllung, Bratling oder Fladen. Feinschmecker rühmen sie wegen ihres feinen haselnussartigen Geschmacks als Dessert. Das setzt allerdings auch die richtige Zubereitung voraus: die sich in der Samenschale befindlichen Saponine erfordern ein gründliches Waschen unter fließendem Wasser.

Nora B.

 

 

 

 

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1 Kommentar

  1. Hallo zusammen,
    danke für den spannenden Artikel!
    Ich habe letztens aber noch eine spannende Seite über Quinoa gefunden, die sich mit Quinoa und Amaranth beschäftigt. Neben vielen Informationen gibt es auch einige Rezepte. Vielleicht ist das für den einen oder anderen Leser hier auch interessant. 🙂
    Ganz liebe Grüße
    Franzi

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