Irritationen, Juckreiz, Rötungen – es gibt viele verschiedene Mögilchkeiten, wie sich empfindliche Haut bemerkbar machen kann. Die richtige Pflege ist deshalb das A und O, um Reizungen bestmöglich zu lindern. Wie die richtige Pflege aussieht, auf welche Inhaltsstoffe man achten und auf welche Produkte man besser verzichten sollte, erfahrt ihr hier!
Sensible Haut reagiert meist sehr empfindlich auf UV-Strahlung, Kälte oder klimatisierte Räume, doch auch Pflegefehler können die Ursache für gereizte, gerötete und trockene Haut sein. Durch einen häufigen Wechsel der Marken beispielsweise werden auch die Inhaltsstoffe gewechselt, was sich negativ auf die Haut auswirken kann. Daher ist es bei sensibler Haut wichtig, keine Experimente zu wagen, sondern sich eine Pflegeserie für empfindliche Haut zu suchen und dieser treu zu bleiben, da die Inhaltsstoffe der Produkte aufeinander abgestimmt sind und sich ideal ergänzen.
Sensible Baut Beruhigen und stärken:
„Oberstes Gebot bei der Pflege von sensibler Haut ist es, die Haut zu beruhigen und die natürliche Hautschutzbarriere zu stärken“, erklärt Anna Tersteeg, Kosmetologin bei DERMASENCE. Ebenfalls sollte mithilfe der Pflegeprodukte das natürliche Gleichgewicht wiederhergestellt und die Widerstandskraft gefördert werden. Je nach Hautbedürfnis sollte die Gesichtscreme der Haut außerdem Fett und/oder Feuchtigkeit zuführen.
Zur Reinigung empfiehlt sich eine reizlindernde und rückfettende Reinigunglotion oder -milch, welche mit lauwarmem Wasser abgewaschen wird. Auf mechanische oder chemische Peelings sollte man lieber verzichten, da diese die empfindliche Haut überstrapazieren. Wenn man ein Peeling verwenden möchte, sollte man besser zu Fruchtsäure- oder Enzympeelings greifen, da diese auf sanfte Art abgestorbene Hauzellen lösen, verstopfte Poren reinigen und so das Hautbild verfeinern. Bei Fruchtsäurepeelings sollte man darauf achten, dass diese aus natürlichen und nicht synthetischen Fruchtsäuren bestehen, wie zum Beispiel Milchsäure, Apfelsäure oder Zitronensäure.
Anschließend kann ein kühlendes antiirritatives Tonic verwendet werden. Zum Abschluss wird das Pflegeprodukt vorsichtig aufgetragen. Wer beim Eincremen gleichzeitig sein Gesicht massieren möchte, sollte dies nur sehr sanft tun, da ein intensives Massieren die Haut zu sehr reizen würde.
Da zu einer optimalen Pflege von empfindlicher Haut auch eine ausreichende Hygiene gehört, hat Dr. Simone Presto, praktische Ärztin bei Eucerin folgenden Rat: „Das Produkt sollte nur mit frisch gewaschenen Händen oder einem sauberen Spatel aus dem Tiegel entnommen werden. So kann das Risiko einer Verkeimung des Produktes und einer möglichen Übertragung auf die Haut reduziert werden.“
Inhaltsstoffe genau beachten!
Um die passenden Produkte auszuwählen, empfiehlt es sich, einen Blick auf die Auflistung der Inhaltsstoffe zu werfen. Diese sollte nämlich nicht allzu lang sein, damit ein mögliches Irritationsrisiko reduziert wird und man im Falle einer Unverträglichkeit den verantwortlichen Inhaltsstoff leichter identifizieren kann.
Horst J. Müller empfiehlt unter anderem folgende Wirkstoffe: „Das Harz des Weihrauchbaumes ist ein effektiver und hilfreicher Inhaltsstoff. Er liefert beispielsweise wertvolle Boswellia-Säuren, die in der indischen Naturheilkunde seit über 3.000 Jahren eine Rolle spielen.“ Diese Säuren haben einen stark beruhigenden Effekt, der Rötungen zurückgehen lässt und Irritationen, Juckreiz sowie Bläschenbildung deutlich reduzieren. „Sensible Haut profitiert insbesondere von einer signifikanten Verringerung der Hautrötung.“
Ist die Haut durch infrarote Strahlen der Sonne gereizt, ist ein Neurobalm, der aus dem nordeuropäischen und amerikanischen Nadelwald-Speisepilz gewonnen wird, ebenfalls auch als Trüffel des Nordens bekannt. Dieser Neurosoother beruhigt die Haut und verhindert vorzeitige Hautalterung, die von Hitzestress verursacht wird.
Oft helfen auch beruhigende und anti-irritative Wirkstoffe wie Bisabolol, Hamamelis, Nachtkerzenöl oder Süßholzwurzel. Auch Glycerin und Hyaluronsäure sind empfehlenswert, da die Feuchtigkeit in den oberen Hautschichten gebunden und die Elastizität der Haut gesteigert wird. Ebenso Vitamine sowie Karotinöl versorgen die Haut optimal und schützen vor Belastungen durch Umwelteinflüsse. Anna Tersteeg verrät einen SOS-Tipp: „Eine Aloe-Vera-Maske wirkt antiirritativ, kühlend, hydratisierend und wundheilungsfördernd.“
Das in der Medizin bekannte und bewährte Dexpanthenol trägt zur Stabilisierung einer aus der Balance geratenen Hautbarriere bei und ist besonders bei der Körperpflege sinnvoll.
Bei sensibler Kopfhaut können ätherische Öle der Minze oder des Eukalyptus helfen, Irritationen und Juckreiz zu lindern.
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