Schön alt werden – mit Falten

Senta Berger, Fotograf: Thore Siebrands

Wir leben im Zeitalter des Jugendwahns und ein glattes Gesicht scheint der Beauty-Branche das höchste Ziel zu sein im Leben einer Frau. Sind Falten denn wirklich so schlimm? Wir finden nicht. Im täglichen Leben begegnen uns äußerst attraktive ältere Menschen und die Promi-Welt hält viele Alters-Schönheiten parat, die uns jede Angst vorm Älterwerden nehmen sollten.

Senta-Berger
von Michael Schilling (Eigenes Werk) [CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons

Update 2014: Ist Senta Berger geliftet? Fragen viele unserer Leser.. wir vermuten: Nein. Wenn sie aktuell weniger Falten hat und ein wenig voller im Gesicht aussieht, sind es vielleicht ein paar Kilos mehr, besonders nach ihrer Erkrankung. Senta Berger sieht schon seit 20 Jahren erstaunlich jung aus für ihr Alter und das trotz Falten! Ihr Gesicht ist straff, sie hat keine Tränensäcke oder hängende Wangen und kann sich in puncto Attraktivität mit vielen jüngeren Frauen durchaus messen. Daher ist sie ein wunderbares Vorbild für würdevolles Altern. Aber Ihr wollt alle wissen, was ihr Geheimnis ist.. Wir vermuten, es ist eine stolze Kopfhaltung, die sie sich über all die Jahre bewahrt hat. Sind Hals, Nacken und Kopf in der richtigen Position, bleibt das Gesicht eher straff.

Senta Berger, Ruth Maria Kubitschek und Hannelore Elsner sind unserer Meinung nach bildschöne Frauen ‘über 60’, die sich neben 25-jährigen keineswegs verstecken müssen.

Was macht denn Schönheit aus?

Faltenlose Gesichter sind nicht per se schön. Es ist die spezielle Physiognomie, die ebenmäßigen Gesichtszüge, vor allem die Ausstrahlung, die einen Menschen schön sein lässt. Und dies alles verliert man nicht durch Falten, im Gegenteil, man kann auch noch mit zunehmendem Alter daran arbeiten

Senta Berger ist für uns, die Redaktion von ‘Was das Leben und uns schöner macht’ ein leuchtendes Beispiel dafür, wie man als moderne Frau mit dem Älterwerden umzugehen hat. Keine Schönheits-OP, kein Botox und keine aufgespritzten Lippen, sondern einfach weiterhin sein Gesicht ‘wahren’.

 

By Chester100 (Udo Grimberg) [CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons

Ruth Maria Kubitschek ist in unserem Trio die Älteste und eine der schönsten Blondinen, die Deutschland zurzeit zu bieten hat, mit ihren über 80 Jahren stellt sie wahrlich einen Schönheits-Rekord auf.

Das natürlich schöne Blond ihrer zeitlosen Bob-Frisur unterstreicht noch immer ihre strahlend hellblauen Augen. Wer möchte da behaupten, ab 70 sollte man aufhören die Haare zu färben und zum Grau stehen?

 

Hannelore Elsner ist die Black-Beauty in unserer Runde und wir mögen sie auch ganz besonders wegen ihrer weichen femininen Art. Ihre Stimme und ihre laszive Art zu sprechen, macht ihr so schnell keine andere nach. Auch mit solchen Attributen kann man sich als Schauspielerin ein Denkmal setzen.

Wer in diesem schönen älteren Gesicht herumdoktern wollte, gehörte verklagt. Hier sitzt alles an der rechten Stelle und man erkennt die Damen auf alten Filmaufnahmen sofort wieder, was man von der Skalpell- und Botox-Fraktion nicht mehr sagen kann.

Schwarz-Rot-Gold: Unsere drei deutschen Old-Beautys arbeiten mit Farbe

By Blaues Sofa from Berlin, Deutschland (Hannelore Elsner im Gespräch mit Luzia Braun) [CC-BY-2.0], via Wikimedia Commons

Nun könnte man vermuten, die Schönheit dieser drei Damen hinge mit ihren auffallenden Haarfarben zusammen. Nun das mag sein, ist aber sicherlich nicht alleine ausschlaggebend. Graue und weiße Haare stehen manchen älteren Damen und Herren hervorragend, anderen wiederum gar nicht. Entscheidend dabei ist die natürliche Farbe des Teints und vor allem – in welchen Farben man sich kleidet!

Im Alter mit Farben nicht geizen

Viele ältere Menschen greifen zur beigen Klamotte, weil sie meinen, zu weißen Haaren passen helle Farben und mit Beige macht man nichts falsch. Weit gefehlt. Mit Beige macht man eine Menge falsch. Nehmen Sie sich ein Beispiel an unseren old Beautys und greifen sie was die Kleidung angeht, ordentlich in den Farbkasten.

Wie man sieht, ist Schwarz, kombiniert mit anderen Farben, immer schick. Dunkelgrau wirkt äußerst edel zu blonden Haaren, zu grauen oder weißen Haaren einfach zu fad! Hier müssen sie Blau, Grün, Rot, Lila oder andere kräftige Farben nehmen und schon sehen Sie um einiges jünger aus.

Welche Schnitte sollte ich in höherem Alter wählen?

Machen Sie sich nicht so viele Gedanke um ausgefallene Schnitte, die Farbe ist viel wichtiger! Legere jugendliche Kleidung aus edlem Material mit farbigem Kontrast und einigen Glanzpunkten, bestehend aus Schmuck, Pailletten oder tollen Uhren komplettieren Ihren Look ohne großen Aufwand.

Im Alltag stehen älteren Beautys sportliche Jeans zum edlen Pullover recht gut. Röcke, Hosen und Kleider sollten nicht zu wild gemustert sein, sondern eher gefällig und farblich harmonisch akzentuiert. Geben Sie sich einfach einen edlen Touch, auch mit kleinem Budget, denn Ihre Jahre sind etwas wert!

Pflege und Kosmetik sind unerlässlich – für die junge und reife Haut

Eine gepflegte Erscheinung ist in jedem Alter Pflicht. Nur kann man sich in jungen Jahren eher leisten, mal etwas zu schludern beim Abschminken oder bei der Hautpflege nach dem Duschen. Ältere Haut vermisst die Zuwendung schnell. Suchen Sie sich die Produkte, mit denen Sie sich wohlfühlen. Das kann auch eine einfache blaue Cremedose mit inhaltlichem Niveau sein, wenn Sie genau dieses Produkt gut vertragen.

Am besten ist aber, sie wechseln öfter mal das Produkt und testen ein wenig, was Ihrer Haut im Alter gut tut. Faustregel: Die Haut soll sich den ganzen Tag gut anfühlen, ein Spannungsgefühl nach dem Eincrémen braucht niemand. Auch wenn es sich um ein recht teures Töpfchen handelt, sollten Sie Ihrer Haut zuliebe lieber eine Crème oder Lotion wählen, von der sie nichts spüren. Im Winter braucht die Haut natürlich andere Pflegeprodukte als im Sommer. Feuchtigkeitsspendene Crèmes sind nun gerade falsch. Sie führen dazu, dass wir frieren, wählen sie fett- oder ölhaltige Produkte.


Kosmetik? Ach aus dem Alter bin ich raus..

Ein Fehler, wie wir finden.. Schminke und Kosmetik müssen nicht auffällig sein. Zu viele Leute stellen sich darunter maskenhaft zugeschminkte Gesichter vor. Schauen Sie sich nochmal unsere drei old Beautys an und stellen Sie fest: Sie sind gar nicht stark geschminkt! Nein, sondern sehr dezent. Lippenstifte müssen nicht immer auffällig rot sein, es gibt sie in etlichen warmen, erdigen, pastelligen Tönen, die nicht direkt auffallen, sondern Ihr Gesicht gesund und frisch  aussehen lassen und obendrein die trockene Lippenhaut schützen.

Auch Kajal und Lidschatten müssen nicht sein, wenn Sie das nicht mögen – auch wenn Sie damit im Badezimmer ruhig mal wieder wie ein Teenie experimentieren sollten -, ein wenig Wimperntusche kann schon Wunder wirken. Und vergleichen Sie sich nicht immer mit den jungen Mädchen auf der Straße – auch diese sind manchmal nur besonders gekonnt geschminkt!

Alles für die Männer? Nein, für uns selbst!

Ein weitverbreiteter Irrtum ist es, dass Frauen und Mädchen sich hübsch machen, um dem anderen Geschlecht zu gefallen. Dies ist natürlich nichts Unübliches, aber es ist nicht der alleinige Grund! Frauen und Mädchen definieren sich mehr über ihr Äußeres als das stärkere Geschlecht. Ob dies nun gesund ist oder nicht, sei dahingestellt. Es ist einfach die weibliche Natur.

Wir stylen und schminken uns aber nicht, weil wir auf Männerfang sind, sondern aus vielerlei Gründen: Wir wollen vor uns selbst mit anderen Frauen mithalten. Wir wollen uns gut mit uns selber fühlen. Wir wollen respektiert und anerkannt werden, mit einem tollen äußeren Erscheinungsbild ist dies einfacher! Wir wollen uns verändern, verschiedene Stimmungen ausdrücken. Wir wollen mit Farben und Formen spielen und wir lieben glitzrige Sachen, ohne das wirklich erklären zu können.

Das Spiel mit den Äußerlichkeiten gehört zu uns Frauen dazu, wie zum Mann das Interesse an sportlichem Wettbewerb und technischen Dingen. Es darauf zu reduzieren, dass wir damit das andere Geschlecht betören wollen, ist einfach zu platt gedacht. Kommt noch hinzu, dass Männer optische Veränderungen gar nicht so schnell an uns wahrnehmen..

In diesem Sinne: Stylen, pflegen, verwöhnen und verschönern Sie sich für sich selbst!

Update:

Lesen Sie hier ein aktuelles Interview mit Senta Berger über das Älterwerden.

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4 Kommentare

  1. Liebe Leser, wenn hier bei den Google-Anzeigen ausgerechnet lauter Mittel gegen Falten angeboten werden, während der Artikel doch gerade propagiert, dass Falten nichts Hässliches sind, tut mir das leid. Blockieren konnte man nur Schönheits-Op’s. Neue Methoden zur Faltenminderung müssen aber an sich nichts Schlechtes sein, schließlich verhilft auch das gute alte Peeling zu einem jugendlich frischeren Hautbild. Also informiert euch, aber bleibt kritisch, besonders wenn es um Eure Gesundheit geht. 🙂

  2. „Auch, wenn die OP gut gelingt,
    bleibt alles beim Alten,
    weil es überhaupt nichts bringt,
    ohne sich innerlich zu ent-falten“,
    wusste schon Maxwell Maltz zu seiner Zeit.
    Das galt damals, gilt noch heut:
    Statt für viele OPs zu zahlen,
    bring dich lieber selbst zum Strahlen! 😉

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