Müde, schlapp, unkonzentriert, schlecht gelaunt, Übergewicht? Das alles kann viele Ursachen haben. Oft ist es nur ein harmloser Mineralstoffmangel oder eine schlechte Ernährung ohne genügend Vitalstoffe.
Von einer Schilddrüsenüberfunktion oder Schilddrüsenunterfunktion wissen die wenigsten oder sie nehmen deren Auswirkung nicht wirklich ernst. Aber unsere Hormone spielen manchmal verrückt oder sind aus dem Gleichgewicht geraten. Hormone senden “Befehle” an die Organe und beeinflussen unseren Zustand vom Gemüt angefangen, über den Energiehaushalt, die Körpertemperatur, Gewicht und Verdauung. Sie beeinflussen einfach sehr viele Prozesse in unserem Körper.
Hormone in der Balance – oder aus dem Takt geraten?
Im Gehirn sitzen die für die Hormonproduktion wichtigsten endokrinen Drüsen. Der Hypothalamus, die Hirnanhangdrüse und die Zirbeldrüse findet man hier. Es folgen die Schilddrüse, die Nebenschilddrüse am Hals. Im Rumpf haben wir die Nebenniere, die Bauchspeicheldrüse und schließlich reproduzierende Drüsen wie Eierstöcke und Hoden. Auch der Magen-Darm-Trakt produziert Hormone. Die Hormone sind im Idealfall in Balance, ist die Produktion zu hoch oder zu niedrig, merken wir das an verschiedenen Krankheitssymptomen.
Allgemein üblich ist es, die gängigsten Hormonlevel zu testen. Dann bekommt der Patient diverse Präparate verschrieben, die meist leider Nebenwirkungen haben. Oft werden Symptome auch auf die Psyche geschoben, auf das Alter oder Übergewicht.
In der Alternativmedizin weiß man, dass verschiedene Hormone, die aus dem Gleichgewicht geraten sind, Probleme verursachen können:
Cortisol – aus der Nebenniere
Die Nebenniere produziert das Cortisol. Es ist bekannt als Stresshormon. Ist der Hormonhaushalt gestört, so wird oft zu viel Cortisol ausgeschüttet, was den Organismus ziemlich durcheinander bringt. Außerdem laugt dies den Körper aus und es folgen Erschöpfungssymptome. Bleibt dieser Zustand, kommt es zu einer Nebennierenschwäche. Das nächste Stadium ist Nebenniereninsuffienz.
Auslöser, so nimmt man an, ist eine fehlende Kommunikation zwischen Gehirn und Nebenniere. Anhaltender Stress kann dies begünstigen. Will man Nebennierenschwäche behandeln, so muss als erstes der tägliche Stress bekämpft werden.
Folgende Symptome hat die Nebennierenschwäche:
- morgendliche Antriebsschwäche
- Heißhunger auf Süß oder Salzig
- Leistungsstiefs am Nachmittag
- Abends erst fit werden
- Nächtliches Erwachen
- Kopfschmerzen nachmittags
- Schwindel beim Aufstehen
- Blutzuckerschwankungen
- Chronische Entzündungen
- Brüchige Fingernägel
- Stimmungsschwankungen
- Gewichtsprobleme
- Geringes sexuelles Verlangen
Der 24h-Cortisol-Speicheltest bringt Aufschluss darüber.
Was viele Menschen heute nicht wissen und nicht wahrhaben wollen: Koffein laugt die Nebenniere aus. Es regt ständig zur Produktion des Stresshormons an und wirkt so zunächst angenehm anregend. Die ständigen Pushs sind aber zu viel für den Körper und die Nebenniere kommt nicht mehr nach. Die Folge sind Symptome wie ständige Müdigkeit, Leistungstiefs, Stressgefühle, Depressionen, die wieder mit Koffein bekämpft werden.
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Die Schilddrüse
Die Schilddrüsenhormone beeinflussen jede Zelle unseres Körpers. Nicht jede Störung ist im Bluttest nachweisbar, wie eine Umwandlungsstörung, eine Schilddrüsenhormon-Resistenz oder eine Autoimmunerkrankung. Die Relation der verschiedenen Werte zueinander sollte auch untersucht werden. Hier wird aber leider oft nur der 1 Wert genommen wird, nämlich der TSH. Dieser Wert ist jedoch leider nicht aussagekräftig genug. Die Symptome einer Schilddrüsenunter- und einer -überfunktion können so verwechselt werden, denn sie gleichen sich:
- Ständige Müdigkeit
- Gewichtszunahme
- Verstopfung
- Kalte Hände und Füße
- Depressionen
- Kopfschmerzen beim Erwachen
- Augenbrauen dünnen am Rand aus
- Haarausfall
- Trockene Haut
- Lustlosigkeit, Antriebsschwäche
Tests: Allgemein wird der TSH gemessen sowie das inaktive Schilddrüsenhormon T4. Wichtig sind aber auch die Hormone T3 und die Reverse T3, ebenso sollten die Schilddrüsen-Antikörper geprüft werden, damit eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse ausgeschlossen werden kann.
Östrogen
Die Balance zwischen allen Sexualhormonen und das Verhältnis von Östrogen und seinen 3 Untergruppen ist hierbei sehr wichtig. Östrogen und Progesteron bestimmen das weibliche Hormonsystem. Der Ausgleich zwischen Östrogen und Testosteron spielt eine wichtige Rolle. Leider nehem wir heute über Lebensmittel unwissend Hormone ein, beispielsweise über PET Flaschen oder über den Verzehr von Fleisch.
Folgende Symptome deuten auf ein Ungleichgewicht hin:
- Nachtschweiß
- Scheidentrockenheit
- Blaseninfektionen
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
- Depressionen
- Antriebsschwäche
- Hitzewallungen
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Symptome für Östrogendominanz:
- Gewichtszunahme, massiv
- Starke Menstruationsblutungen
- Ängste, Depressionen
- Migräne
- Empfindliche Brust
- Schlafstörungen
- Veränderungen im Gebärmutterhals
- Gallenblasenprobleme
- Gefühlsschwankungen wie Weinerlichkeit
Tests: Blutuntersuchungen und Speicheltest.
Progesteron – für Frauen und Männer wichtig
Es neutralisiert die Wirkungen des Östrogens und kann ausgleichend wirken. Zu wenig Progesteron bewirkt, dass das Östrogen dominiert, was starke Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann.
Symptome für einen Mangel:
- PMS
- Krank aussehender Teint
- Gewichtszunahme
- Schlafprobleme
- Kopfschmerzen, zyklisch
- Ängste
- Unfruchtbarkeit
Tests: Blutuntersuchung und Speicheltest. Die Balance der Hormone zueinander und ihre Relation ist entscheidend.
Testosteron
Der Testosteron Spiegel ist nicht nur für Männer wichtig, sondern auch für Frauen. Bei Frauen äußert er sich in sexueller Unlust. Er kann zu Brustkrebs und Herz- Kreislauferkrankungen führen.
Folgende Symptome können (bei Frauen) bei erhöhtem Testosteron-Spiegel auftreten:
- Akne
- Dünnes Haar
- Zystenbildung an den Eierstöcken PCOS
- Blutzuckerschwankungen
- Unterleibskrämpfe
- Unfruchtbarkeit
Bei niedrigem Testosteron- Spiegel:
- Erschöpfung
- Gewichtszunahme
- Stark vermindertes bis gar kein sexuelles Verlangen
Niedriger Testosteron-Spiegel bei Männern:
- Erektionsstörungen
- kaum sexuelles Verlangen
- Gewichtszunahme
- Brustvergrößerung
- Reizbarkeit
Tests: Blutuntersuchung und Speicheltest, um die Balance und die Relation der Hormone zu überprüfen.
Leptin
Es wird in den Fettzellen gebildet. Fettzellen sind Teil des endokrinen Hormon-Systems und daher wichtig. Leptin vermittelt dem Gehirn, dass es für die Energiegewinnung an die Fettreserven gehen kann. Eine Störung, eine Leptin-Resistenz bewirkt, dass das Gehirn diese Botschaft nicht erhält und so weiter Fett gespeichert, statt abgebaut wird.
Symptome für eine Leptin Resistenz:
- Übergewichtigkeit auch in mittleren Maße
- schwere Gewichtabnahme
- ständig Appetit
- Stressgefühle
Test: Leptin-Text aus Blutserum
Insulin
Hier spielt auch wieder die Hormonresistenz und nicht ein Mangel eine Rolle. Diabetes-Typ2 ist eine erworbene Insulin-Resistenz. Es gibt aber auch prä-diabetische Stoffwechselsyndrome. Das Insulin wird zwar produziert, aber nicht in richtigem Maße und es wird nicht optimal genutzt.
Symptome für eine sich anbahnende oder bereits manifestierte Insulin- Resistenz:
- Heißhunger auf Süßigkeiten
- Zittrige, nervöse Zustände
- Aufregung
- Koffeinsucht
- Müdigkeit nach den Mahlzeiten
- verschwommene Sicht
- Erinnerungsvermögen schlecht
- Taille und Hüfte etwa gleich breit oder Taille ist breiter
- Häufiger Harndrang
- Verstärkt Hunger und Durst
- schwierige Gewichtsabnahme
Tests: Blutzuckertest Langzeit, Glucosetoleranztest, Insulinmessung aus Blutserum
C.V.
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