Die Aronia und ihre Aroniabeere


Ursprünglich aus Nordamerika stammend und in Russland und Polen seit langem als Heilpflanze geschätzt, erfährt die Aroniabeere derzeit auch in Deutschland besondere Beachtung. Was macht die Pflanze, auch Apfelbeere genannt, so interessant und was steckt in der schwarzen, mit Wachs überzogenen Frucht der Aronia?
Verwandtschaftsverhältnisse
Botanisch gesehen gehört die Aronia zur Familie der Rosengewächse und bildet zusammen mit fünfzehn anderen Pflanzenarten, darunter Apfel, Birne, Quitte und Weißdorn, die Pflanzensippe der Kernobstgewächse. Zuchtsorten sind aus einer Kreuzung der beiden Arten Aronia arbutifolia (Kahle Apfelbeere) und Aronia melanocarpa (Scharze Eberesche) hervorgegangen und unter dem Hybridnamen Aronia x prunifolia im Gartenhandel erhältlich.

Wuchs und Aussehen der Aronia

Die Aronia wächst als sommergrüner Strauch und ziert Gärten und Parks mit ihrer leuchtenden Herbstfärbung. Im Winter fällt die Aronia durch ihre spitzen, weinroten Knospen auf. Die weißen, rosenähnlichen Blüten stehen in kleinen Schirmen zusammen. Nach der Bestäubung durch Wind oder Bienen bilden sich erbsengroße Früchte, die in festen Rispen herabhängen. Die Aroniabeeren können über einen Zeitraum von August bis September geerntet werden. Sie besitzen einen leicht herben bis säuerlichen Geschmack, ähnlich wie Preiselbeeren.

Inhaltsstoffe und Brennwert der Aroniabeere

Die Aroniabeere ist hinsichtlich ihres Kaloriengehaltes mit anderen Früchten vergleichbar. Die Aroniabeere besteht größtenteils aus Wasser. Sie enthält geringe Mengen an Fett (1 – 1,5 Prozent) und -je nach Probenahme- im Mittelwert 15 -18 Prozent Kohlenhydrate und 1 – 2 Prozent Proteine. 100 Gramm frische Beeren besitzen einen ernährungsphysiologischen Brennwert von 96 Kilokalorien bzw. 402 Kilojoule. Das entspricht genau dem Brennwert von 100 Gramm frischer Banane, ist allerdings doppelt so viel wie der Kaloriengehalt eines Apfels, der mit 230 Kilojoule zu Buche schlägt.

Verdauungswunder

Mit 5,6 Gramm Ballaststoffen pro 100 Gramm Frischegewicht übertrifft die Aronia nicht nur den verwandten Apfel sondern auch Himbeeren, Paprika, Karotten und Broccoli. Der hohe Gehalt an Ballaststoffen macht die Aroniabeere zu einem wertvollen Nahrungsmittel, da er für einen angenehmen Sättigungseffekt sorgt und durch den Quelleffekt der Ballaststoffe die Darmtätigkeit ankurbelt.

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Bemerkenswerter Gehalt an Vitaminen und Mineralien

Um den Gehalt an Inhaltsstoffen zu messen, ist es von wesentlicher Bedeutung, ob die Angaben bezogen auf die frischen Beeren, die Trockensubstanz oder den Direktsaft erfolgen. Diese erklärt die Unterschiede der Mengenangaben in der Literatur.
Die Aroniabeere enthält eine Vielzahl von Vitaminen, die für den menschlichen Organismus lebensnotwendig sind. Besonders hervorzuheben ist der Gehalt an Vitamin K (0,8 – 1,0 mg/ 100 g Trockensubstanz), der vergleichbar ist mit dem des Sanddorns. Vitamin K ist ein fettlösliches Vitamin, das beim Menschen die Blutgerinnung, den Knochenstoffwechsel und das Zellwachstum aktiviert bzw. reguliert.
Weiterhin zeichnet sich die Aronia durch einen hohen Gehalt an Vitamin C aus (10 – 50 mg/ 100 g Trockensubstanz). Damit ist der Anteil so hoch wie bei einer Orange oder der gleichen Menge an Spinat. Vitamin C sorgt nicht nur für eine verstärkte Aufnahme von Eisen und stärkt damit die Abwehrkräfte, sondern unterstützt auch beim Aufbau von Bindegewebe.
Schließlich ist die Aronia ein guter Lieferant an Folsäure (0,1 – 0,21 mg/ 100 g Trockensubstanz), die auch als Vitamin B9 bekannt ist. Folsäure gehört zu den lebenswichtigen Vitaminen, die vom menschlichen Körper nicht selbst produziert werden können. Folsäure spielt eine bedeutende Rolle in der embryonalen Entwicklung, daher ist auf eine ausgewogene Aufnahme in der Schwangerschaft zu achten.
Der Vitamin E-Gehalt der Aroniabeere (0,8 – 3,1 mg/ 100 g Trockensubstanz) unterstützt den menschlichen Körper dabei, freie, schädliche Radikale unwirksam zu machen, das Immun- und Nervensystem zu stärken und Entzündungen zu hemmen.
Auch der Gehalt an Mineralstoffen in der Aroniabeere ist zu beachten, wobei der Gehalt an Kalium mit 218 mg/ 100 Gramm Frischgewicht deutlich hervorsticht. Weiterhin sind Zink, Calcium, Magnesium und Eisen in ausreichenden Mengen vorhanden. Damit besticht die Aroniabeere als wahres Gesundheitspaket.

Verwendung als Nahrungs- und Färbemittel

Die Beeren können frisch, am besten direkt vom Strauch verzehrt werden. Im Handel findet man sie getrocknet wie Goji-Beeren oder Rosinen oder als Saft. Die Verwendungsmöglichkeiten in der eigenen Küche nach der Selbstpflücke sind vielseitig. Mit dem Entsafter kann reiner oder mit anderen Früchten gemischter Saft hergestellt werden. Auch als Zusatz in Gelee oder Marmeladen sind Aroniabeeren sehr schmackhaft und verleihen den Produkten ein kräftiges Aroma. Aufgrund ihres Gehaltes an Anthozyanen können Aroniabeeren auch als Lebensmittelfarbe, z. B. zum Ostereier färben, eingesetzt werden. Diese erhalten eine rote bis violette Farbe.

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